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Gelenkerkrankungen

  • HD - Hüftgelenksdysplasie:

Bei der HD handelt es sich um eine Entwicklungsanomalie des Hüftgelenks. Die beiden gelenksbildenden Knochen, die Gelenkspfanne und der Oberschenkelkopf passen nicht korrekt aufeinander. Die Fehlbildung tritt in der Regel beidseitig auf und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Es werden folgende Grade unterschieden: A1 - A2 (frei), B1 - B2 (Übergangsform), C1 - C2 (leichte HD), D1 - D2 (mittlere HD), E1 - E2 (schwere HD).

HD wird zweifellos erblich mitbedingt, in wie weit dies der Fall ist, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten, es wird von etwa 70 % ausgegangen. Sicher ist, dass eine äußerliche Beeinflussung nicht so stark ist, dass bei einem genetisch gesunden Hund eine mittlere oder gar schwere HD auftritt und umgekehrt. Sicher ist auch, dass eine Kombination mehrerer Erbfaktoren für die Entstehung von HD verantwortlich ist. Äußere Faktoren, die die Ausprägung der Fehlbildung der Hüftgelenke mitbestimmen, sind die Fütterung und der Ernährungszustand sowie eine übermäßige (Fehl-)Belastung des Welpen und Junghundes.

 

  • ED - Ellbogendysplasie:

Schwedische Datenbanken haben deutlich gemacht, dass ED beim Aussie viel weiter verbreitet ist, als bisher angenommen wurde. Die ED-Rate liegt demnach fast genauso hoch wie die HD-Rate, wobei fast alle Linien betroffen sind. Zuchthunde sollte demnach unbedingt ED-geröngt werden!

Wie bei der HD handelt es sich bei der ED um eine Entwicklungsanomalie des Ellenbogengelenkes, wobei nicht wie bei der HD in Grad A - E unterschieden wird, sondern in 0 = frei, GF = Grenzfall, I = Grad 1 (leicht), II = Grad 2 (mittel), und III = Grad 3 (schwer) unterteilt wird.

Bei der ED werden Hunde ab ED Grad II von der Zucht ausgeschlosssen.

 

  • FCP - Fragmentierter Processus Coronoideus (FCP) / OCD - Osteochondrosis Dissecans:

Sowohl FCP als auch OCD treten häufig bei Hunden im Alter von vier bis fünf Monaten während der Hauptwachstumsphase (selten später) auf. Untersuchungen in Schweden, Norwegen und England haben ergeben, dass bei beiden Erkrankungen eine genetische Disposition vorliegt. Durch eine Anpaarung von Hunden ohne FCP und/oder OCD bzw. ohne Arthrose konnte die Häufigkeit der Erkrankung deutlich herabgesetzt werden (ähnlich wie bei der HD). Die betroffenen Tiere sind zudem häufig übergewichtig. Männliche Tiere, die in der Regel schneller wachsen, sind häufiger betroffen als weibliche. Meistens handelt es sich um besonders bewegungsfreudige Tiere, die früh beansprucht werden (lange Spaziergänge, Spielen mit älteren Hunden) und zusätzlich zum bereits reichhaltigen Welpenfutter noch Mineralstoffzusätze erhalten, wodurch wiederum die Wachstums-geschwindigkeit beschleunigt wird.

FCP und OCD treten normalerweise an beiden Vordergliedmaßen auf, so dass es schwierig ist, die Lahmheit überhaupt zu erkennen. Frühzeitig erkannte, unkomplizierte OCD-Defekte können durch strikte Ruhe und Futterumstellung ausheilen. Ansonsten besteht die Möglichkeit einer operativen Therapie, die ebenfalls möglichst frühzeitig vorgenommen werden sollte.

 

  • Patella Luxation:

Hierbei handelt es sich um eine Funktionsstörung, die dem Ausrenken der Kniescheibe entspricht. Ursachen: Bänder, Sehnen oder Muskeln an den Hinterbeinen sind zu schwach; Ober- und Unterschenkelknochen sind nicht gerade; Rille im Kniegelenk ist zu schmal oder zu flach. Man gliedert die Schwere der Patella Luxation in 4 verschiedene Grade:

1 (Kniescheibe nur mit manueller Hilfe herausdrückbar), 2 (Kniescheibe luxierbar + gelegentliches Herausspringen bei Bewegung, kann manuell wieder zurückgeschoben werden, renkt sich aber auch durch Bewegung selbst wieder ein), 3 (Luxation häufig, manuell wieder einrenkbar, bleibt aber nicht am Platz), 4 (manuelle Hilfe nicht möglich, Kniescheibe ist dauernd ausgerenkt).

Die Patella Luxation wird durch Übergewicht des Hundes stark begünstigt! Ein fitter Hund mit gutem Muskelaufbau und stabilem Bänder- und Sehnenapparat neigt nicht zu Patella Luxation. Das Geschlecht spielt grundsätzlich keine Rolle, allerdings haben Hündinnen während der Läufig- und Trächtigkeit weichere, elastischere Bänder. Dies ist auf die veränderte Hormonproduktion während dieser Phase zurückzuführen. Man sollte also in dieser Zeit nicht den Status der Patellas überprüfen lassen.

Patella Luxation ist erblich, daher sollten betroffene Hunde nicht zur Zucht eingesetzt werden. Eine Operation ist möglich.

 

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